Präzision in der Tiefe: Bauer Spezialtiefbau errichtet Verbau und Baugrube für neues LVR-Haus in Köln
- Bauer Spezialtiefbau stellt 8 m tiefe Baugrube für 69,5 m hohes Bürogebäude am Kölner Ottoplatz her
- Baugrubenumschließung als Kombination aus Pfahlwänden, Bestandswänden und DSV-Körpern
- Herausfordernde Bedingungen: tonnenschwere Maschinen und beengter Platz
- 3D-Modellierung und digitale Überwachung für reibungslosen Bauablauf
Köln – Wo einst das LVR-Haus am Ottoplatz seine Türen für die Mitarbeiter des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) öffnete und über zwei Jahrzehnte als Verwaltungsstandort diente, entsteht heute mitten im Herzen von Köln-Deutz ein neues Verwaltungsgebäude für den LVR. Mit 69,5 m Höhe und 18 Geschossen wird es sich auf einer Grundfläche von 7.357 m² erstrecken. Doch bevor der Neubau in den Himmel wachsen kann, musste zunächst tief gegraben werden – und hier kommt die BAUER Spezialtiefbau GmbH ins Spiel. Diese wurde mit der Herstellung einer 8 m tiefen Baugrube beauftragt – eine Aufgabe, die nicht nur technisches Know-how, sondern auch höchste Präzision und Koordination mehrerer Gewerke erfordert. Die Spezialtiefbauarbeiten werden voraussichtlich Anfang 2026 abgeschlossen. Die Gesamtfertigstellung des LVR-Hauses ist für 2028 anvisiert.
Starkes Fundament
„Die Herstellung der Baugrube für das neue LVR-Haus erfordert eine Vielzahl spezialisierter Tiefbauverfahren“, so Moritz Hahn, Projektleiter bei Bauer Spezialtiefbau. So sichert im Norden eine aufgelöste Pfahlwand mit Holz- und Spritzbetonausfachung die Baugrube, während im Westen eine überschnittene Bohrpfahlwand errichtet wurde. Die östliche und südliche Umschließung nutzt die Bestandswände der ehemaligen Tiefgarage, die mit DSV-Körpern (Düsenstrahlverfahren) für eine später tiefere Baugrubensohle unterfangen wurden.
Pfahlwand auf Tiefgaragendecke
Ein Highlight des Tiefbau-Projekts ist die Herstellung der überschnittenen Bohrpfahlwand direkt auf den gestützten Decken der Tiefgarage – eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Die schweren Bohrgeräte arbeiten auf einer durch 1.000 Schwerlaststützen gesicherten Deckenkonstruktion. Ergänzt wird diese Konstruktion durch bis zu 30 m lange Rohrsteifen, die den Verbau im westlichen Bereich aussteifen. Zusätzlich zu den Tiefbauarbeiten wurde eine großflächige Wasserhaltung installiert. Eine 500 m lange Ableitung zum Rhein sorgt für den Abtransport des geförderten Grundwassers – eine besondere logistische Herausforderung.
Tonnenschwere Maschinen, enge Räume
Seit dem Baustart arbeitet das Team von Bauer Spezialtiefbau unter herausfordernden Bedingungen. „Wenn mehrere tonnenschwere Maschinen auf gestützten Tiefgaragendecken arbeiten, ist höchste Präzision gefragt. Hier darf kein Fehler passieren“, erklärt Moritz Hahn. Auf der Baustelle des Projekts LVR-Neubau kommt eine beeindruckende Palette leistungsstarker Maschinen zum Einsatz: von der BAUER BG 24 H, die im Kelly-Bohrverfahren Pfähle mit Durchmessern bis 880 mm herstellt, über die KLEMM Bohrgeräte KR 806 und KR 401, die unter beengten Bedingungen Verpressanker setzen, bis hin zu einer RG 16 T der RTG Rammtechnik GmbH, die für Rüttelarbeiten eingesetzt wird.
Fünf parallele Gewerke
Doch nicht nur die Technik stellt Herausforderungen, auch die Bedingungen vor Ort verlangen den Spezialisten alles ab. Die Arbeiten finden in extrem beengten Verhältnissen statt, mit bis zu fünf parallel agierenden Gewerken. Eine bestehende Wand wird als Verbauwand genutzt und mit Gurtung und Verankerung gesichert, während unter der Erde eine gewaltige Wasserhaltung mit einer Förderrate von bis zu 4.000 m³/h das Baugelände trocken hält.
Durch und durch digital
Bei einem Bauvorhaben dieser Größenordnung zählt jeder Millimeter – und dank modernster digitaler Werkzeuge gelingt es, sämtliche Prozesse effizient zu steuern. Bereits in der Planungsphase spielte die 3D-Modellierung der Verbauplanung eine entscheidende Rolle: Sie ermöglichte es, geometrische Abhängigkeiten exakt zu analysieren und die optimale Platzierung von Bohrgeräten, Ankern und Gurtungskonstruktionen zu bestimmen. Kollisionen, die später zu Verzögerungen hätten führen können, wurden so bereits im Vorfeld vermieden.
Datenbasiertes Präzisionsprojekt
Während der Bauausführung sorgen weitere smarte Lösungen für einen reibungslosen Ablauf. Das digitale Bautagebuch dokumentiert den Fortschritt der Arbeiten, während die Anwendung fielddata bei der Erstellung präziser Bohrprotokolle unterstützt. Die digitale Leistungsmeldung sorgt zudem für eine lückenlose Erfassung aller internen Prozesse. Moritz Hahn: „Digitale Tools helfen uns, komplexe Projekte effizient zu steuern. Von der 3D-Modellierung bis zum digitalen Bautagebuch – sie sorgen dafür, dass wir alle Herausforderungen meistern.“ So wird aus einer komplexen Baustelle ein datenbasiertes Präzisionsprojekt, bei dem nichts dem Zufall überlassen wird.
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