Im Untergrund: Schlitzwandarbeiten für Metro-Ausbau in indischer Metropole
Chennai, Indien – Pulsierende Millionen-Metropole, Hafenstadt und Hauptstadt des indischen Bundesstaats Tamil Nadu – die Rede ist von Chennai. Wie viele indische Metropolen hat die Stadt in den letzten Jahren ein rasantes Wachstum der Bevölkerung erlebt. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Infrastruktur. Eine Lösung, um das hohe Verkehrsaufkommen in der dicht bebauten Stadt zu bewältigen, ist die Verlagerung in den Untergrund. So wurde 2015 die Metro Chennai eröffnet, die bislang aus zwei Linien mit einer Gesamtlänge von knapp 46 km bestand. Nun soll das Liniennetz weiter ausgebaut werden. Im April dieses Jahres startete Phase 2 des Großprojekts an der Chetpet Metro Station. Hierfür wurde die BAUER Engineering India Pvt. Ltd., ein Tochterunternehmen der BAUER Spezialtiefbau GmbH, mit der Ausführung der notwendigen Schlitzwandarbeiten beauftragt.
Insgesamt stellt Bauer über 15.100 m² Schlitzwand bis in 35 m Tiefe her. Die Arbeiten zur Herstellung einer Lamelle gliedern sich dabei in drei Schritte: der Aushub des Schlitzes unter Einsatz von Bentonit als Stützflüssigkeit, den Einbau der Stahlbewehrungskörbe sowie das Betonieren. „Die Stahlbewehrungskörbe haben jeweils eine Länge von rund 33 m und wiegen gut 35 t“, erklärt Hassan Farhat, Projektleiter bei Bauer India. Insgesamt werden je Schlitzwandlamelle 286 m³ Beton in nur sechs Stunden verfüllt. 30 sekundäre Lamellen wurden bis Anfang November hergestellt.
Das Besondere an diesem Projekt: Es gibt keine Toleranz beim Schlitzaushub (Nulltoleranz). Das ist aber nicht die einzige Herausforderung, denn die Baustelle befindet sich in einem Gebiet, in dem in der Monsunzeit – d. h. während der Bauphase – erhebliche Regenmengen fallen. Auch ist die Zusammensetzung des Bodens aus Sand, Schluff sowie steifem Ton und Fels anspruchsvoll. „Eine zusätzliche Herausforderung stellt die Logistik dar, denn die neue Metro-Station liegt direkt im Stadtgebiet, weshalb die Arbeiten auf engstem Raum durchgeführt werden müssen. Hier sind äußerste Vorsicht und eine gute Organisation gefragt“, so Hassan Farhat weiter.
Für die Arbeiten sind unter anderem ein BAUER MC 96 Seilbagger mit DHG-C Hydraulikgreifer sowie ein MC 128 Seilbagger mit einer BC 40 Fräseinheit im Einsatz. Des Weiteren werden digitale Tools, wie beispielsweise die Bauer-Datenmanagementsoftware b-project oder der Virtual Site Installer angewendet.
„Wir liegen sehr gut in der Zeit und sind mehr als zufrieden“, so Hassan Farhats Zwischenfazit. „Wenn alles weiter so wie bisher läuft, können wir das Projekt voraussichtlich noch vor Jahresende und damit einige Wochen vor dem ursprünglich geplanten Fertigstellungstermin Ende Januar erfolgreich abschließen.“
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